Restaurants & Cafés, aber auch Frisöre und einige andere Unternehmen mit „körpernahen Dienstleistungen“ dürfen seit kurzem wieder öffnen!

Der Unternehmer / Gastronom muss allerdings so einiges an Auflagen erfüllen – neben den bekannten Maßnahmen wie Desinfektion, Abstand, Masken usw. muss auch gewährleistet sein, dass die Daten aller Kunden bzw. Gäste inkl. Zeit des Aufenthalts lückenlos dokumentiert werden. Zweck: spätere Nachverfolgung der Infektionskette.

Soweit, so gut.
Oder doch nicht?!
Kommt ganz darauf an…

Wie hast Du diese Aufgabe gelöst? Auch ganz schnell und einfach mittels Zettel und Stift?

Wenn dies beispielsweise so ausschaut…

Ein durchaus typischer Fall, der uns so oder so ähnlich nun schon mehrfach begegnete…

…dann besteht eine Menge Verbesserungsbedarf. Warum? Das erklären wir Dir gern:

  • Hygiene: Jeder nutzt denselben Stift und dasselbe Klemmbrett, Ordner usw. In keinem der Fälle, die wir live erlebt haben, war dies anders.

    Auf meine Frage, ob der Stift denn auch frisch desinfiziert sei, bekam ich von der Verkäuferin bzw. Bedienung lediglich einen „blöden Spruch“ zurück und es wurde mit den Augen gerollt (…wenn Blicke töten könnten… 😉 )

    Ich kann es ihr nicht verdenken – in den meisten Fällen wird hier einfach eine Arbeitsanweisung á la „Seht zu, dass ihr alle Daten der Kunden sammelt…“ gefallen sein. Behaupte ich jetzt einfach mal. Widerspruch gern erwünscht!
  • Datenschutz: Ich sehe ALLE Daten meiner Vorgänger. Vor- und Nachname, komplette Anschrift, Telefonnumer… Dies war im Übrigen auch in allen Fällen so!

    Mal abgesehen von einer oft sehr unprofessionell wirkenden Zettel-Ordner-Kombination und Listen mit viel zu kleinen Feldern, möchte ich nicht, dass jeder nach mir alle meine Daten einsehen kann. Geht aber nicht anders; denn wenn ich mich nicht eintrage darf ich nicht bewirtet werden. Das sagen die offiziellen Verordnungen nunmal so.

    Die Folge: viel haben Bedenken und tragen irgendwelche ausgedachten Daten ein – was im Erstfall einer Infektion natürlich Sinn und Zweck verfehlt.
  • Handling / Aufwand: Aber hier ist ja noch nicht Schluss! Wer archiviert den ganzen Wust an Zetteln? Wer aktualisiert den Bestand regelmäßig und sorgt dafür, dass alte Daten ordnungsgemäß gelöscht bzw. vernichtet werden? Ebenfalls die VerkäuferIn / Thekenkraft, die ggf. nur auf Aushilfsbasis angestellt ist…?! Wer regelt, dass die Blätter überhaupt sortiert archiviert werden? Oder dass nur bestimmte, nämlich im Datenschutz geschulte, Mitarbeiter Zugriff haben?

    Will man es halbwegs richtig machen, braucht es 1 Blatt pro Kunde. Jeder kennt die 500-Blatt-Pakete Drucker-Papier? Bei nur 100 Gästen pro Tag ist das alle 5 Tage ein solcher Stapel, pro Monat also gut 60cm^^ Wo packt man das hin?

    Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht glaube, dass es im Notfall dann reibungslos funktioniert und die relevanten Daten zügig, vollständig und datenschutzkonform bei den Behörden landen… Wär es nicht besser, die Mitarbeiter könnten die Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben nutzen^^

Fazit

Jeder soll nun gern selbst entscheiden, ob der skizzierte Ablauf wirklich eine gute Idee ist. Denn neben den genannten Fehlern lenken all diese Maßnahmen ja vom eigentlichen Job ab: Dem Kunden ein positives Erlebnis zu bieten. „Gastfreundlichkeit“ sieht für mich dann doch etwas anders aus…

Dabei kann es so einfach sein: die Gäste selbst digital eintragen lassen, ohne Zugriff für den Betreiber. Datenschutz first!


Alle Infos gibt’s hier: